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Einkaufshilfe

Wie deine Küche beim Kochen kein Chemielabor mehr wird
– Das Prinzip besser und reichhaltiger einzukaufen

Ich kann dir helfen, besser und gesünder einzukaufen. Lass mich dir ein Prinzip sagen, welches immer funktioniert: “Natürlich, Regional und Saisonal”. “Natürlich” steht hier für ökologische Landwirtschaft kurz “Bio”. Regional bedeutet, Erzeugnisse aus seiner eigenen Region zu beziehen, sei es vom Bauern, Metzger oder Fischer.

Dein Essen sollte sich möglichst saisonal gestalten. Ein Saisonkalender kann dir Informationen geben, welches Obst und Gemüse gerade Saison hat. Saisonkalender können wie folgt aussehen:

BVEO_Saisonkalender 2016

Download Saisonkalender Quelle: BVEO, Stand 18.01.2016

Du solltest saisonale Produkte bevorzugen. Saisonale Produkte haben oft das bessere Nährstoffprofil.

Frisches Obst und Gemüse kannst du am Besten auf einem Wochenmarkt kaufen. Du findest Märkte bei dir in der Stadt oder Dorf. Bei der deutschen Marktgilde  oder unter meine Stadt findest du Informationen wo dein Markt in deiner Gegend stattfindet und wann. Du hast direkten Kontakt zum Bauern deiner Region. Dein Geld steckst du in deine Region. Das ist ein tolles Argument!

Die Waren sind frisch und haben oftmals keine langen Reisen oder längeren Lagerzeiten hinter sich.

 

Auf dem Markt kannst Du dir frische Eier, Kräuter, Salat, Gemüse und Obst kaufen. Oft besteht auch die Möglichkeit an frisches Fleisch oder Fisch zu kommen.

Du besorgst einen Großteil deines Einkaufs direkt vom Markt. Dir wird bewusst, wem Du dein Geld gibst und welche Qualität an Frische oder Vielfalt an Nährstoffen du bekommst. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass der Markt nicht teurer ist als Obst oder Gemüse im üblichen Handel. Saisonale Produkte können günstiger sein.

Einkauf im Supermarkt

Um dich für den Einkauf in einen Supermarkt zu rüsten, solltest Du versuchen folgende Produkte erstmal zu meiden oder ganz zu streichen (auch wenn es am Anfang nur für einen bestimmten Zeitraum ist beispielsweise 30 Tage). Ich bin mir sicher, dass Du feststellen wirst, dass Du diese Produkte nicht wirklich brauchst: Süßigkeiten, Kartoffelprodukte (u.a. Chips beispielsweise), Reis, Brot oder Brötchen, Nudeln und Säfte. Ich gehe in den folgenden Abschnitten darauf ein und gebe Dir gute Alternativen mit. Wenn es Dir schwer fällt, alle auf einmal zu streichen, dann gehe schrittweise vor. Lasse für eine Woche beispielsweise erstmal Nudeln weg, danach den Reis, dann das Getreide.

Du hast nun schon einen großen Teil deines Einkaufs erledigt. Sofern Du Fleisch oder Fisch isst, gilt auch hier: Desto frischer desto besser. Nach Möglichkeit greife auch hier zur Ware aus nachhaltigen oder ökologischen Anbau. Der Unterschied zu konventionellen Fleisch- oder Fischprodukte ist oft die Nährstoffverteilung. Abhängig von der Nährstoffverteilung kann die Tierhaltung sein. Inbegriffen von Futter bis hin zu den Haltebedingungen (Weidehaltung)

Es ist sehr wichtig ein gutes Nährstoffprofil deiner Produkte zu erhalten, um deinen Körper optimal zu versorgen.

Konventionelle Haltung

Konventionelle Haltung bedeutet meist Massentierhaltung. Bedenklich halte ich die Haltebedingungen und auch die medizinische Versorgung. Es kann vorkommen, dass “vorsorglich” Antibiotika verabreicht wird, damit die Tiere resistenter werden. Das Futter kann oft prall gefüllt mit Wachstumshormonen sein. Die Tiere können schneller heranwachsen. Die Folge wäre mehr und mehr Produktion. All dies kann in die Produkte übergehen, die man selbst verzehrt: Eier, Fleisch, Milch usw. Ich halte dies für sehr bedenklich. Ich empfehle, eine vertrauensvolle Bezugsquelle zu wählen. Diese können Markt, Metzger oder Fischhändler sein. Verkehrt ist es nicht auf Biosiegel vermehrt beim Kauf zu achten.

Vorsicht bei Inhaltsstoffen

Stehst du vor dem Supermarkt, Discounter oder besser Bioladen und fragst dich worauf du achten solltest oder gar meiden? Eine Regel, die Du verinnerlichen kannst, lautet: Weniger ist mehr! Dies bezieht sich auf die Inhaltsstoffe. Desto kürzer die Liste der Inhaltsstoffe, desto besser ist erstmal das Produkt. Du schaust zuerst auf die Produkte und schaust, welche Inhaltsstoffe enthalten sind. Ich bin mir fast sicher, dass Du nicht lange suchen brauchst, um Inhaltsstoffe zu finden, die dir erstmal nichts sagen werden. Wenn ich bei manchen Produkten die Inhaltsstoffe durchlese, frage mich oft, was diese dort suchen. Würdest Du ein Produkt kaufen, wenn Du wüsstest, aus welchen Inhaltsstoffe diese hergestellt werden können? Chitin von Insekten, Farbstoffe aus Läusen oder Aromen aus Pilzen? Klingt lecker oder? Zucker in Wurst? Hast Du richtig gelesen? Zucker in Wurst? Es gibt eine Reihe an Zuckerstoffen von denen ich besser abraten würde. Für bedenklich würde ich Aspartam, Acesulfam, Maltodextrin, Dextrose, Fruktose-Glukose-Sirup, Maissirup und Fruktose einstufen. Diese sind Einige der bekanntesten Zuckersorten in Produkten, die man vorfinden kann.

Eine Liste hierzu kannst Du unter Zuckersorten finden.

Schütze dich vor unangenehmen Überraschungen

Du wirst die Erfahrung machen, dass recht viele Produkte mit mehr als zwei Inhaltsstoffen deklariert sein können. Meinen Körper möchte ich vor unangenehmen Überraschungen schützen. Bedenklich halte ich nicht nur die Wirkungen einzelner Inhaltsstoffe sondern auch das eventuelle Zusammenspiel dieser. Solltest Du bei Produkten keine Ausweichmöglichkeiten haben, suche Dir eine andere Alternative oder versuche ohne aus zu kommen. Ich denke, dass man keinen fertigen Salat aus der Frischetheke braucht. Handlich und sättigend wäre eine Avocado auch.

Laktose und Casein

Molkereiprodukte sind ein Thema für sich. Laktoseintoleranz ist keine Krankheit, sondern ein natürlicher Zustand des Menschen. Menschen können Milch nur innerhalb einer gewissen Zeitspanne verdauen. Als Baby trinken wir Muttermilch, die allerlei Nährstoffe zum Wachstum unserer Zellen braucht. Unser Mikrobiom wird durch Bakterien der Mutter gefüttert. Im Laufe der Zeit kann die Produktion des Enzyms “Lactase” nachlassen. Die Laktoseintoleranz kann eintreten. Im europäischen Raum haben wir uns durch Jahrhunderte daran “gewöhnt” Milch zu verzehren. Durch die Jahrzehnte hinweg haben wir eine Adaption entwickelt. Wir haben uns genetisch über Jahrhunderte angepasst, Milch über längeren Zeitraum zu “verdauen” zu können. Die Milchverträglichkeit kann sich mit dem Alter reduzieren. Die Milch steht im Verdacht eine Vielzahl von negativen Eigenschaften zu haben, dass man den Verzehr in Frage stellen sollte.

Die Milch steht mitunter in Verdacht Zivilisationskrankheiten zu fördern. Beispielsweise kann das Milcheiweiß namens Casein eine ähnliche Wirkung wie GLUTEN im Körper haben. Gluten sowie Casein können den Darm mit der Zeit löchriger machen. Die Milch kann große Mengen von Wachstumshormone haben. Bedenklich halte ich solch geballte Ladung an Wachstumshormonen. Ich kann mir gut vorstellen, dass dies auf Dauer nicht gesund für unseren Körper sein kann. Ich würde zu Alternativen greifen. Für Joghurt, Quark und Käse kannst Du beispielsweise auf Ziegen- oder Schafsmilch zurückgreifen. Diese beinhalten weit aus weniger Casein und sind in der Regel weniger hormonbelastet. Ich würde mir die Frage stellen, ob ich das wirklich brauche, ob es nicht einfach eine Bequemlichkeit ist oder ob es nicht eine bessere Alternative für mich gibt, bevor ich Milchprodukte verzehre.

Die Alternativen

Trinkst Du auch gerne deinen Kaffee mit “Milch”? Ja? Trinkst auch gerne Kaffee mit Schaum? Du könntest Nuss”milch” probieren als Alternative zu Milch. Wobei man den Begriff “Nussmilch” so nicht verwenden darf. Der Begriff “Milch” ist geschützt. Milchalternativen sind daher oft mit “Drink” deklariert (Mandeldrink).

Es gibt eine große Palette an Milchalternativen. Einige sind: Mandeldrink, Reisdrink und Kokosdrink. Meinen Kaffee trinke ich mit Reisdrink. Ich mag den nussigen Geschmack von Mandeldrink nicht so gerne. Von Sojaprodukten würde ich eher abraten, sowie von Getreide”-drinks”.

Bei Erzeugnissen wie Käse achte ich darauf, dass ich “aus mikrobiellem Lab” möglichst nicht kaufe. Ich halte solche Erzeugnisse für bedenklich, da diese meist synthetisch hergestellt sind. Ich würde Produkte wählen, die “aus tierischem Lab” oder noch besser “hergestellt aus Rohmilch” hergestellt sind.

Bei Gemüse und Obst gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten selbst im Discounter Bioware zu erhalten. Wenn es nicht anders geht, rate ich dir die Waren gründlich mit Wasser zu waschen. Minimiere das Risiko von Verunreinigungen in Form von Rückständen, Pilzen und Bakterien, die enthalten sein können.

Öle und Fette

Bei Ölen oder Fetten solltest Du ebenso auf entsprechende Qualität achten.

Ein gutes Olivenöl kannst Du meist nicht im Supermarkt finden. Für ein gutes Olivenöl sind folgende Kriterien wichtig: “Natives Olivenöl extra”. Dies ist die höchste Qualitätsstufe und darf nur verwendet werden, wenn sowohl der Geschmack als auch die chemische Analyse des Öls keine Mängel aufweisen. Fehlt das “extra” so ist das Öl nicht makellos, sondern hat qualitative und geschmackliche Fehler. Du solltest auf eine vollständige Etikettierung und Bezeichnungen achten. Die Herkunft und die enthaltenen Olivensorten sollten auf der Verpackung oder in der Beschreibung des Olivenöls mit angegeben sein. Wenn die Herkunftsangabe und die Angabe verwendeter Sorten fehlen, deutet einiges darauf hin, dass die Öle verschiedener Mühlen gemischt wurden. Unter Umständen kann dann sogar Olivenöl verschiedener Jahrgänge und Ernten vermischt sein.

Zum Braten würde ich dir Kokosöl oder Kokosfett ans Herz legen. Kokosöl hat sehr viele positive Eigenschaften. Ein entscheidender Faktor ist die enorme Hitzestabilität von Kokosöl ohne sich in seiner molekularen Struktur negativ zu verändern. Siehe Erhitzen von Ölen und Fetten

Bei Butter würde ich dir raten zur irischen Butter zu greifen. Der Begriff “Irische Butter” ist geschützt. Für die Herstellung irischer Butter wird Milch von Kühen aus Weidehaltung genommen. Eine aktuelle Statusmeldung von der Verbraucherzentrale [1] räumt ein Irrtum auf. Es wurde von Verbrauchern die Beschwerde laut, dass die Milch aus Deutschland käme und abgepackt wird. Dies wäre also Betrug. Am 3. Februar 2016 gab die Verbraucherzentrale die Bekanntgabe: “Durch das Länderkürzel „DE“ im ovalen Identitätskennzeichen und eine deutsche Firmenadresse auf irischer Butter sind viele Verbraucher der Ansicht, dass die Butter aus Deutschland und nicht aus Irland stammt. Das ist jedoch nicht der Fall. Deshalb sollte nach Meinung der Verbraucherzentrale der Zusatz „Butter aus Irland. Abgepackt in Deutschland“ auf die Verpackung aufgedruckt werden, um derartige Verbraucherirritationen zu vermeiden.” Also alles im grünen Bereich.
Nun bist Du erstmal gut gerüstet für deinen Einkauf.

Zusammenfassung:

Gemüse und Obst – Wochenmarkt, Bioladen, Supermarkt in Bioqualtität
Fleisch, Fisch – Metzger, Fischerei des Vertrauens – artgerechte Haltung (Weidehaltung)
Käse – vorzugsweise aus Rohmilch hergestellt
Milch – Verzicht auf Kuhmilch lieber auf Nussmilch (korrekterweise Nussdrinks) oder Reismilch umsteigen
Molkereiprodukte – Quark, Joghurt oder Schlagsahne beispielsweise aus Schaf- oder Ziegenmilch vorziehen
Öle – Kokosöl, natives Olivenöl extra
Butter – irische Butter oder Ghee

Quelle:
[1] http://www.lebensmittelklarheit.de/produkte/irische-butter


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