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Episode #4 – Interview mit Susanne Schmid-Milder

Interview mit Susanne Schmid-Milder

Susanne Schmid-Milder

Über Susanne Schmid-Milder ist gelernte Krankenschwester für Psychiatrie. Sie ist 52 Jahre alt und seit 17 Jahren verheiratet.

Nach welchen Werten lebst Du oder was ist dir wichtig? Wonach handelst Du?

– Ich bin ein sehr harmoniebedürftiger Mensch. Ich mag es, wenn alle Menschen um mich rum, lieb zu mir sind und mit niemanden Streit habe. //Wenn ich mich mit dem Lothar zum Beispiel nicht gut verstehe, dann kann ich das nicht gut haben.//
Ich mag Ehrlichkeit, obwohl ich nicht glaube, dass jeder 100% ehrlich sein kann. Dann Authentizität mag ich sehr gerne, wenn ich jemanden begegne, dann merke ich, ob er mich leiden kann oder nicht oder dass er es mir nur vormacht und davon hängt dann auch ab, wie nahe ich ihm komme. Wenn ich das Gefühl habe, dass mir jemand ins Gesicht lächelt und sich umdreht und sagt: “Was ist das für eine blöde Kuh!”, den lasse ich auch nicht weiter an mich ran.

Wer hat dich am meisten beeinflusst in deinem Leben?

– Viel beeinflusst hat mich damals, als ich noch als Krankenschwester gearbeitet habe in der ambulanten Pflege die alten Menschen, die ich begleitet habe und mir von früher erzählt haben und besonders hat mich unsere Nachbarin Frau Knoche, die mit ihren 90 Jahren 2007 verstorben ist beeinflusst. Die hat mir gezeigt, dass es wichtigere Sachen auf der Welt gibt wie Schmuck, Autos sondern dass man einem Hähnchenbollen, den man drei Tage in verschiedenen Variationen essen kann, ein viel höheres Gut ist, als Kaviar oder so.
Diese Genügsamkeit und dieses Ruhen und Zufriedenheit, die sie hatte, hat mir sehr imponiert.

Gibt es Bücher oder Filme, die dich berührt oder geprägt haben oder die dein Leben verändert haben?

– Nein, es gibt keine Bücher, die mein Leben verändert haben. Es gibt Bücher, die ich sehr interessant finde und wo ich denke, warum hast Du das nicht auch so gemacht. Das sind zum Beispiel die Harry Potter Bücher, die vielleicht nicht vom Inhalt mir imponieren, sondern von der Fantasie der Frau. Ich habe mal ein Buch gelesen von der Helga Hegewisch “Die Totenwäscherin”. Das hat mir sehr imponiert. Das ist so ein historischer Roman und als ich den zu Ende gelesen habe, habe ich erstmal geweint, weil es zu Ende war. Und wenn ich so ein Buch gelesen habe dann kann ich sagen, dass mir das imponiert hat.

Ist das dann für dich auch so, dass Du davon in deinem Leben mehr gehabt hättest oder sowas in die Richtung? Oder ist es einfach nur diese Kreativität und diese Fantasien, die die Leute in ihren Büchern niedergeschrieben haben?

– Das ist nicht nur n den Büchern, sondern dass ist auch wenn ich durch ein Museum gehe, dann fühle ich mich animiert auch so etwas zu tun oder dann frage ich mich, das hättest Du auch gut tun können oder das ist toll, dass mache ich auch mal.

Was ist dein “Warum” mit dem was Du mit deinem Buch verbindest, dass Du geschrieben hast. Das Buch heißt “Taschenlakengeschichten”. Das geschrieben ist aus der Sicht deiner Katze “Lillie”. Worauf möchtest Du aufmerksam machen mit dem Buch, was du geschrieben hast?

– Ich habe sicherlich viele Talente und jeder Mensch hat viele Talente, die nie ausgegraben werden und irgendwann habe ich mal angefangen mit dem Schreiben und habe mir gedacht, och, das ist okay und andere Leute haben das quasi abgesegnet, indem sie auch darüber gelacht haben und dann habe ich irgendwann angefangen einfach drauf los zu schreiben. Ich kann dir nicht den Grund sagen. Es ist einfach verschmolzen. Lillie und ich sind eins und dass ist wahrscheinlich auch durch die Tiernetzwerke extremer geworden, weil ich wenn ich dann dort war Nebenhalt nicht ich war, sondern ich war die Lillie und dadurch sind dann auch diese Geschichten entstanden.

Also hast Du dann auch in diesen Netzwerken aus der Sicht von Lillie geschrieben?

– Ja. Ja, genau und diese ganzen Sachen haben sich dann in meinem Kopf abgespeichert und dann habe ich sie einfach zu Papier gebracht. Vorher waren sie erst lustig und je mehr Probleme ich mit den Bauernkatzen hatte umso kritischer wurden sie dann auch hinterher und dann auf diese Bauernhofkatzen aufmerksam zu machen, war dann hinterher das Fazit aus diesen Geschichten.
Das, also eine Katze mit einer erhobenen Pfote sagt, dass es so nicht geht.

Was genau ist dieses Problem bei diesen Bauernhofkatzen?

– Also Bauernhofkatzen sind Nebenhalt die Katzen, die unkontrolliert bei dem Bauern wohnen und such unkontrolliert dort fortpflanzen und ich habe mal gelesen, wenn ein Pärchen über 10 Jahre lang Kinder bekommt und die alle gesund bleiben sind es nach 10 Jahren eine Millionen Katzen. Ich liebe Katzen. Ich liebe Tiere sehr nur ich sehe dann auch diese Bauernkatze, die ungewollt immer wieder schwanger wird. Die ihre Babies versucht zu schützen, die dann nicht überleben, weil sie krank sind oder ertränkt werden oder sonst irgendwelche schlimmen Sachen mit ihnen gemacht werden und dann sehe ich diesen Blick und ich interpretiere darein, dass möchte ich nicht mehr.
Immer mehr davon laufen rum und überschwemmen irgendwelche Gärten von irgendwelchen Leuten, die vielleicht auch Katzen haben oder auch nicht, weil sie eben nicht wissen, wo sie hingehören. Und das geht einfach nicht. Auf der anderen Seite wirst Du es nie rauskriegen.
Wieso kann ich den diese nicht vorher kastrieren lassen, bevor sie überhaupt diese Babies. bekommt. Warum muss ich Babies ertränken, wenn ich die Katze vorher kastrieren lassen kann. Das finde ich ganz schrecklich.

Wenn es eine Sache gäbe, die Du sofort ändern könntest, welche wäre das?

– Ich würde die theoretische Kastrationspflicht, die am Möhnesee herrscht würde ich sofort in die Praktische umsetzen.

Weil es immer mehr werden…

Ja und weil es so viele Tiere gibt auf der Welt gibt, die kein richtiges zu Hause haben, die auch teilweise hinterher ins Tierheim abgeschoben werden. Es sind nicht nur Katzen, aber wenn wir jetzt mal von Katzen ausgehen, wenn jede Katze kastriert wird, ein schönes Leben hat oder eine Aufgabe hat, dann ist auch kein Sinn oder Zweck mehr da sie ins Tierheim zu bringen, wo sie sowieso keiner mehr gebrauchen kann.

Was wird dir im Alter wichtiger oder weniger wichtiger oder gibt es da irgendwas für dich? Wo legst Du vielleicht mehr Wert drauf oder sowas.

– Unwichtig geworden ist stundenlang durch irgendwelche Geschäfte zu gehen und mir neue Klamotten zu kaufen oder tolle Ohrringe oder irgend sowas. Wichtig für mich ist Harmonie und Gesundheit ist wichtig für mich.
Weltfrieden natürlich auch. Logisch, aber Weltfrieden vor meiner Tür. Das ist mir sehr wichtig und dass ich mich eine Stunde lang in die Wiese setzen kann, dass ist für mich mein Weltfrieden und das keine weiteren Babykatzen kommen.

Welche Hoffnung hast Du oder eine Hoffnung, die sich mal bewahrheitet?

– Ich überlege gerade, ob ich überhaupt noch Hoffnung hätte.
Das sind Wünsche, die ich hätte, dass es so ist, aber im Hinblick auf meine Nachbarn und der Katzenschwämme, da ist die Hoffnung verloren, dass glaube ich nicht. Ich habe über die Jahre eigentlich Hoffnung verloren.
Das ist schwierig Hoffnung zu formulieren. Hast Du Hoffnung?

Ich habe Hoffnung, dass alle Menschen in Frieden und in Liebe zusammen leben können zusammen mit den Tieren.

– Okay, aber da weiß’ ich ganz genau, dass geht in die Hose. Da ich die Welt ja nicht retten kann, obwohl wer möchte das sicherlich nicht. Muss ich dann halt vor der Haustür oder nicht nur vor meiner Haustür, sondern bei mir selber und im Haus und im Zusammenleben mit meinem Mann und mit all den anderen mit denen ich tagtäglich verkehre.
Aber mit Hoffnung kann ich auch nicht viel anfangen.
Lothar: Sie hat all die Hoffnung aufgeben.
Nein, aber dass sind eher Wünsche. Wünsche, die ich habe oder Ängste, die ich loswerden möchte. Mit Hoffnung verbinde ich so eine gute Fee, die dann irgendwann auftaucht und “Pling”. Schwierig, also dass ist für mich so eine philosophische Frage, die müsste ich jetzt so eine Woche darüber nachdenken, bevor ich dir eine Wort darauf gebe. Wenn ich anfange darüber nachzudenken, dann verzettele mich auch ganz schnell auch mit solchen Gedanken und dann ist hinterher nur noch Irrsinn in meinem Kopf.

Wofür bist du dankbar?

– Dankbar, dass ich so alt geworden bin und dass es mir gut geht, was nicht selbstverständlich ist, dass ich so viele Menschen kennengelernt habe, die viele Geschichten erzählen. Dass ich manchmal Seiten an mir sehe, die ich nicht kenne, dafür bin ich nicht dankbar, da schäme ich mich. Dankbar bin ich dafür, dass ich mittlerweile so viel Selbstbewusstsein entwickelt habe, dass ich auch ohne mich zu schämen auf den Tisch tanzen könnte.

Was würdest Du heute deinem jüngeren Ich raten oder empfehlen?
Mach mehr Blödsinn?

– Dem würde ich sagen: Nase hoch! Arsch hoch! Lernen! Fleißig sein! Selbstbewusst und nicht immer fragen, was andere von dir denken und dann wärst Du eine prima Museumswärterin.

Nun gibt es auch einige Fragen aus der Pfötchengäng oder von deinen besonderen Fans oder von deinen Freunden.

Jacqueline Schuster fragt: Was ist dein größter Wunsch, den Du hast?

– Mein größter Wunsch ist, dass Jacqueline morgen vor der Tür steht und sagt: Susanne, ich passe eine Woche lang auf alles auf und Du kannst mit Lothar in die Toskana fahren.

Bettina Kreb fragt: Wie oder wer hat dich auf die tolle Idee gebracht mit über und von der Lillie zu schreiben?

– Der Lothar hat mich auf die Idee gebracht, weil der Lothar immer alles was die Katzen gemacht haben, kommentiert hat. Wenn hier jemand hier saß und guckte: Ehr, dass ist alles so doof hier. Mach’ mal die Tür auf! So ist das dann gekommen. So einfach war das.

Anne Dvorak fragt: Hast Du schon mal vor den Lilliegeschichten Stories geschrieben oder kam das einfach erst?

– Ja, habe ich. Ich habe schon mal ein Buch geschrieben über Gertrud, also keine Tiergeschichte, sondern über Gertrud. Gertrud war für mich ein Synonym für die Abenteuer und Erlebnisse meiner Patienten in der ambulanten Pflege über die alten Damen und Herren, die mir ihre Geschichten erzählt haben, also welche die den ersten oder zweiten Weltkrieg erlebt haben, die mir ihre Geschichten von ihrem Leben erzählt haben oder meine Nachbarin Frau Knoche erzählt hat und das habe ich dann in “Gertrud” verwurstet. Dann habe ich dem Lothar zu seinem 50. Geburtstag einfach ein Buch geschrieben. Die Geschichte von Gertrud. Dann habe ich vorher noch versucht eine Geschichte zu schreiben, “Wie ich erfolgreich meinen Mann um die Ecke bringe”. Also ich hatte damit mal angefangen und hatte fünf oder vier Freundinnen, die alle sehr, mehr oder weniger unzufrieden mit ihren Männern waren und diese sich dann zusammengeschlossen haben und haben dann überlegt, wie bringe ich meinen Mann um die Ecke. Da haben sie dann verschiedene Sachen ausgetestet, diese aber irgendwie alle in die Hose gegangen sind. Das Fazit von dieser ganzen Geschichte war, dass an diesen Männern doch sehr liebenswerte Seiten waren und natürlich würde es dann auch ein Happy End geben. Das wäre dann mehr oder weniger nur eine romantische Thrillerkomödie. Das ist zwar halbgeschrieben, aber auch noch halb in meinem Kopf, weil dann zwischendurch die Lilligeschichten dazwischen gekommen sind und das ist mir einfach einfacher gefallen.
(Lothar)
Habe ich in der Pfötchengäng auch mal probiert, weil ich ja nur von mir ausgehen kann. Ich habe dann versucht zu fragen, wie würdest Du deinen Mann/deine Frau umbringen “theoretisch”? Dann habe ich rausgehört, dass nicht nur *empört guck*, sondern auch, dass es sich nicht gehört so etwas zu fragen. Aber auf der einen Seite lästern viele Menschen, der geht mir so auf den Sack, den könnte ich echt um die Ecke bringen und wenn Du dann mal konkret fragst, wie würdest Du dir das vorstellen. “Wie kannst Du so etwas fragen? Ich liebe meinen Mann.” Aber die Gedanken sind ja frei, sonst würden ja keine Krimis, Thriller oder irgendwelche Meuchelmordgeschichten entstehen, wenn niemand sie aufschrieben würde.

Wobei ich das auch immer so interessant finde, wenn man sich diesem Aspekt einfach mal annähert und darüber philosophiert.
Ich meine da kann man schon viel raus interpretieren, wenn jemanden so um die Ecke bringen will, ob das eher so sanft ist oder radikal.

Das wird ja auch oft verwechselt. Wenn ich jetzt eine Geschichte schreibe, also eine Menschengeschichte, dann hat der Lothar auch oft gefragt “Bin ich das jetzt?” Da hast Du gar nichts damit zu tun, dass bist nicht Du. Das habe ich mir aus den Fingern gesogen. Ansonsten würd ja nie irgendwelche Geschichten entstehen. Wir haben gestern doch einen Film gesehen, der hieß’ “Das perfekte Verbrechen”. Wenn Du ein Schriftsteller bist, kannst Du machen, was Du willst. In deinem Kopf kannst Du metzeln und erschaffen und töten und Pflanzen, was weiß’ ich noch alles, wo nach dir ist. Das ist ja das ganz schöne an der ganzen Sache. Und das hat nichts mit mir persönlich zu tun, ich bin jemand ganz anders. Ich würde mir nie anmaßen meinem Gegenüber einen Messer in den Brustkorb zu rammen, aber ich kann mir schon vorstellen zu schreiben, wie das ist in allen Einzelheiten. Das kann ich ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Klar, wenn es so etwas nicht gäbe, dann gäbe es keine Zombiegeschichten, gäbe es kein Hansel und Gretel, kein Frau Holle und Harry Potter und was weiß’ ich, dann gäbe es nur Rosamunde Pilcher. Was anderes gäbe es dann nicht. Ist so.
Und diese Geschichte werde ich langsam mal Fertigschreiben, aber ich muss erst Gertrude befreien aus ihrem Elend.
Also Lilliegeschichten sind viel einfacher. Ich kann nur oder ich suche immer noch nach dem roten Faden. Wenn Du jemanden fragst, der hat einen wahnsinnigen Roman geschrieben, wie zum Beispiel: Harry Potter. Dei hat sieben Bände oder Achte gemacht.
Sie hat einen roten Faden. Du liest Band 3, der irgendwo ein Fitzel von Band 1 aufklärt. Die hat einen roten Faden, den suche ich heute noch. Den roten Faden finde ich immer noch nicht. Es hat mir auch noch niemand erklärt, wo dieser rote Faden geblieben ist. Keine Ahnung! Schlimm genug.

Sie wird sich ja auch sicherlich keine Gedanken darüber gemacht haben. Sie wird einfach nur geschrieben haben.

– Ich glaube diese Frau verehre ich am meisten. Es ist unglaublich. Sie ist eine Zauberin der Worte. Alleine diese Fantasien in diesen Bildern und dieser Riesenspinne.

Jetzt kommt die Frage von Nicole Bauer: Warum malst Du nicht mehr?

– Ich kann nicht wirklich malen.

Kann ich auch nicht.

– Nein. Ich kann viele Sachen. Ich habe viele Talente, aber ich habe sie nicht ausgegraben. Ich kann Geschichten schreiben und wenn ich mich dahinter knien würde, könnte ich auch malen. Ich habe die Fantasie aber beherrsche die Technik nicht. Ich kann dir auch eine Trockenbauwand bauen. Ich beherrsche die Theorie, aber ich kann die Praxis nicht. Ich kann viele Sachen. Ich kann auch kochen. Ich könnte malen, aber schreiben war wichtiger. Ich habe auch schon Sachen gemalt. Ich habe mir auch welche angeschaut. Ich kann gut abmalen. Ich könnte auch malen, wenn ich das richtig erlernen würde, könnte ich das sicherlich auch tun. Und wenn ich etwas abmalen, dauert es fünf Minuten. So könnte ich auch. Ich habe so viele Sachen in meinem Kopf, aber ich habe in meinem Kopf so viel zu tun, dass ich mir immer das Wichtigste aussuche und das ist dann im Moment schreiben. Das Malen kommt dann erst noch später.

Fällt es dir auch einfacher zu schreiben, einfach so sich in Wörtern auszudrücken gegenüber dem Malen?

– Ich kann gut 100km Sätze bilden. Ich kann ganz prima neue Wörter erfinden und neue Begriffe und ich kann auch ganz spontan dir eine Kurzgeschichte schreiben. Das kann ich. Wo meine Hand etwas anderes macht als mein Geist es möchte. Ich habe mir ein Gerüst ausgedacht und hinter kommt etwas ganz Anderes raus, aber das ist auch vollkommen in Ordnung.

Ich habe diesen Kurs belegt, um diesen roten zu finden. Ich hatte mir alles in meinem Kopf zurecht gelegt und wollte dem Lothar zum Geburtstag eine Geschichte schreiben und ich habe diesen roten Faden nicht gefunden. Und die Frau hat immer gesagt “Du hast viel zu viele Worte für einen Satz. Das ist viel zu kompliziert.” Das merke ich dann auch, wenn ich das mal öffentlich vorlese und das vorher nicht geübt habe. “Wer hat diesen Scheiß’ geschrieben?” Dann hat ein Wort wie zum Beispiel “Taschenlakengeschichten” ist so groß auf einmal und dann komme ich selber so ins stolpern und dann habe ich mir hinterher gedacht “Weißt’ Du was, leck’ mich am Arsch!” Ich mache das so, wie ich das will, weil genauso ist das richtig. Weil sie hat mir auch nicht das Geheimnis des roten Fadens gesagt, weil man redet ja immer davon, dieser roten Faden, der sich von dort bis dort hinten bewegt. Ich habe Zeiten damit verbracht eine Geschichte oder ein ganzes Buch zu schreiben bis dort hinten hin. Wie bei Harry Potter halt dieser rote Faden, der kann bis hier hinten hingehen und der geht dort, dort hin und du hast dort hinten ein Ganzes und dem bin ich einfach nicht fähig und deswegen hat es nur für solche Kurzgeschichten gereicht. Dieses Buch, was ich dem Lothar da mit unserem Trutchen, das ist halt noch nicht perfekt. Es ist fertig, aber es ist noch nicht perfekt. Wir arbeiten dran.
Diese Geschichte hat keine Jahreszeit und keine Zuordnung und hat keine äußerlichen…
Ich habe keine zeitlichen Orientierungen eingebaut. Ich habe keine Zwithandlungen eingebaut, wo jetzt Gertrud mit Malon Maquero irgendwo hinterm Persilregal knutscht und gleichzeitig in Kassel eine Bombe runterfällt. Es gibt ja Geschichten, da hast du einen Hauptstrang. Links und rechts geschehen Sachen, die aus der Realität sind. 12.42 eine Bombe oder ein Sturm oder irgendeine Uhr schlägt oder so. Das du weißt, dass Du diese Geschichte 1942 datiert ist. Das habe ich nicht. Ich habe nur dieses Grundgerüst, was man eigentlich auch 1800 oder 2040 irgendwo einbetten könnte, theoretisch.

Eine letzte Frage noch von Helga Renzing: “Wie schaffst Du das immer so toll auszusehen?”

– Liebe Helga, warum ich immer so gut aussehe. Ich schmiere mir am Morgen, am Mittag und am Abend eine Wundertinktur, die ist aus der Firma BF “BlackFlash”, die ist schweineteuer. Die kannst Du dir nicht erlauben. Helga deswegen sehe ich so gut aus.

Jetzt kommen wir zu den Abschlussfragen:

Gibt es von dir bald wieder eine Lesung oder ist da etwas geplant?

– Du kannst mich jederzeit buchen. Jede potentielle Lesung kostet eine Palette Katzenfutter.

Für die Zuhörer, wo kann man dein Buch erwerben? Wo kann man es kaufen?

– Das Buch kann man bei Amazon kaufen, 12.99€ und bei mir. Ich habe noch 19 Exemplare und bei BOD. Da kann man es auch erwerben.

Die allerletzte Frage, wenn Du eine Sache in der Welt ändern oder dir wünschen könntest, was wäre das?

– Katzenfutter für alle?
Ich wünsche mir für die ganze Welt die Erkenntnis, dass es nur eine Welt gibt und dass man sehr pfleglich damit umgehen muss.


Das war das Interview mit der wundervollen Susanne Schmid-Milder und wenn Du ihr Buch lesen möchtest, dann kannst Du es entweder bei BOD erwerben oder bei Amazon bestellen. Den Link findest du hier: Taschenlakengeschichten für 12,99 € oder bei Amazon für 12,99 €.

 

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